03 Dez

Königliches Kaliningrad – Was in der ehemaligen Residenzstadt heute geht

Der karierte Koffer fühlt sich in Kaliningrad wie zu Hause. Seine Besitzerin hat ihn vom Bahnhof zum Hotel Berlin getragen, wo man gut schläft und noch besser frühstückt. Sie ist dann in die Tram gestiegen.

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Die öffentlichen Verkehrsmittel in Kaliningrad sind das reine Vergnügen. Wie geht es? Man muss die Zielhaltestelle aus den kyrillischen in die anderen Buchstaben übersetzen und die Aussprache ein paar Mal üben. Dann versucht man es mündlich oder mit einem kleinen Zettel. Die Menschen sind sehr hilfsbereit. In der Tram kommt eine meist resolute Schaffnerin und nimmt einem wenige Rubel für eine Fahrkarte ab. Dann ruckelt man, meist von einer auch sehr respekteinflößenden Fahrerin kutschiert, durch die Straßen des manchmal alten, manchmal verfallenen, manchmal neuen Königsberg. “Baedekers Nordost-Deutschland” von 1899 nennt es die “zweite Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Preußen”. Das einzige Gebäude, das aus jener Zeit erhalten ist, ist die 1875 vollendete Börse am linken Ufer des Pregels. Am besten sieht man den stattlichen Bau im “Stil der italienischen Hochrenaissance” bei einer Bootsfahrt. Die kleinen Motorboote sind ebenfalls ein sehr empfehlenswertes und kostengünstiges öffentliches Verkehrsmittel.

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Besonders gut gefallen haben der Kofferträgerin und Biologin die Botanischen Gärten. Sie bedankt sich bei Wikipedia und zitiert: “Der Botanische Garten in Königsberg galt als einer der schönsten in ganz Deutschland. 1787 gab der Universalgelehrte Karl Gottfried Hagen, der auch Professor für Botanik war und mit Preußens Pflanzen ein Grundlagenwerk schuf, den Anstoß zur Errichtung eines Botanischen Gartens. Der alte Botanische Garten hat eine Fläche von 40.000 m² mit rund 900 Pflanzenarten. Heute gibt es in neben diesem historischen Garten noch einen weiteren neuen Botanischen Garten. Er befindet sich auf dem Gelände der einstigen Stadtgärtnerei, ist 160.000 m² groß, ganzjährig geöffnet und verfügt über mehr als 3000 Pflanzenarten, darunter 1000 Treibhauspflanzen.”

Damit wir zu Weihnachten vom Frühling träumen können:

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